Handballumschau der NW Bielefeld (15.02.06)

Zwei aus Vier

In der Bezirksliga spitzt sich der packende Kampf um die Aufstiegsplätze weiter zu

 

VON GREGOR WINKLER

UND IVO KRAFT

 

Nur der letzte Fackelträger entzündet bei den Olympischen Spielen das Feuer. Wer den symbolträchtigen Akt durchführen darf, ist stets streng geheim und führt auf Seiten der Benachteiligten auch immer zu einigen Enttäuschungen.

 

Ungefähr so spannend wie das Ritual um das Olympische Feuer gestaltet sich der Aufstiegskampf in der Bezirksliga. Die Dramatik, mit der dieses Rennen geführt wird, würde jedem Olympischen Wettkampf zur Ehre gereichen. Lange führte der TuS Spenge II das Feld der Medaillenkandidaten an. Doch die TG Schildesche verdrängte die ambitionierte Zweitligareserve am vergangenen Spieltag von der Spitzenposition. Und auch der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II und der TuS Brake haben noch beste Chancen, dabei zu sein, wenn am 6. Mai das Aufstiegsfeuer entzündet wird.

 

Wie bei den Olympischen Spielen bleibt der finale Fackelträger im Verborgenen. Sicher ist nur, dass zwei der vier genannten Teams in die Landesliga versetzt werden. Die Positionskämpfe in der Spitzengruppe werden erbitterter denn je geführt. Derzeit läuft alles auf einen Zielfoto-Entscheid hinaus. In der amtlichen Tabelle führt Schildesche (29:7 Punkte), im Windschatten lauern Spenge und Brake (jeweils 28:6) sowie der TuS 97 II (27:7).

 

Der lange das Feld anführende, routinierte Platzhirsch aus Spenge rutschte nach dem Unentschieden gegen Brake sowie den Niederlagen gegen den TuS 97 II und Schildesche in der internen Rangliste der Spitzenteams auf Platz zwei ab. Berücksichtigt man nur die bisher gespielten Partien der vier Aufstiegskandidaten untereinander, so ergibt sich folgendes Bild: Schildesche führt mit 6:4 Punkten, Spenge (5:5) und der TuS 97 (4:4) folgen, während Brake mit 3:5 Zählern auf dem letzten Platz steht.

 

Nachdem die Schildescher nach den beiden Niederlagen gegen Werther II und Brake Anfang des Jahres noch manche Depression geschoben hatten, scheinen sie nach dem jüngsten 29:26 gegen Spenge II der Versetzung in die Landesliga näher denn je. Insbesondere weil Schneider & Co. wieder einmal einen Pausenrückstand drehten. Bereits neunmal ging die TG in dieser Serie mit weniger Treffern als der Gegner in die Kabine, ehe es ihr sechsmal gelang, das Blatt zu wenden.

 

„Wir haben eine ganz gute Ausgangsposition und schauen jetzt von Spiel zu Spiel“, sagt Sebastian Cuhlmann. Der Kreisliga-Meister von 2005 tut sich schwer, abermals vom Aufstieg zu sprechen. „Es ist ja normal, dass man versucht, so weit oben zu landen wie möglich“, laviert der TG-Trainer.

 

Dass sich das Aufstiegsrennen nicht in den direkten Vergleichen entscheidet, glaubt Spenges Coach Heiko Ruwe: „Aufsteigen wird der, der gegen die vermeintlich kleinen Gegner keine Punkte liegen lässt.“ In dieser Beziehung ließen Spenge und Brake mit jeweils einem Unentschieden bislang am wenigsten anbrennen. Kandidat für überraschende Punktverluste ist am ehesten der TuS 97 II.

 

Bereits einige Male rumpelte sich die Verbandsliga-Reserve zum Erfolg. Der jüngste Sieg gegen Hörste II etwa löste im Jöllenbecker Lager keine Begeisterungsstürme aus. „Momentan halten uns die A-Jugendlichen über Wasser. Jetzt müssen mal die anderen Spieler zulegen“, fordert TuS-Chef Schroeder Engagement und Stabilität auf der Zielgeraden.

 

Seinem Team bleiben noch vier Wochen, um zu der um den Jahreswechsel gezeigten Sicherheit zurückzufinden. Am 12. (Schildesche) und 18. März (Brake) bestreiten die Jöllenbecker ihre Bielefelder Positionskämpfe im Widerstreit um das begehrte Aufstiegsfeuer.

 

 








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